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COPSOQ in Schulen: Psychische Belastung von Schulleitungen wissenschaftlich sichtbar machen

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Stress im Schulalltag: Was Schulleitungen und Lehrkräfte wirklich belastet

Leitung in Schulen bedeutet Verantwortung. Für Menschen, Strukturen und Entwicklung. Aber was passiert, wenn die Belastung zur Dauerbelastung wird? Eine aktuelle Befragung aus Nordrhein-Westfalen gibt Einblick in den Alltag von Schulleitungen – und zeigt: Die psychische Beanspruchung ist nicht nur spürbar, sondern messbar hoch.

Psychische Belastung: Alltag für viele Führungskräfte in Schulen

Der schulische Alltag hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Personalmangel, Erwartungsdruck von Eltern, Verwaltung und Politik – all das trifft besonders die Menschen, die Schulen führen. Dass diese Belastung längst nicht mehr punktuell ist, belegen die Zahlen aus der COPSOQ-Befragung 2025:

  • 94 % der befragten Schulleitungen arbeiten an Wochenenden
  • 88 % auch regelmäßig abends oder nachts
  • Viele berichten von emotionalen Erschöpfungszuständen, fehlender Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben und dem Gefühl permanenter Überforderung.

Diese Daten stammen nicht aus Einzelfällen, sondern aus einer systematischen Erhebung mit über 1.200 teilnehmenden Schulleitungsmitgliedern in NRW. Es ist damit eine der umfangreichsten Befragungen dieser Art bundesweit.

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Zwischen Idealismus und Realität

Viele Schulleitungen erleben ihre Arbeit als sinnstiftend – das zeigen auch die Ergebnisse. Die Verbundenheit mit der Schule, das Engagement und die Bedeutung der eigenen Tätigkeit werden hoch eingeschätzt.

Doch genau hier liegt der Konflikt: Wer mit vollem Einsatz arbeitet, braucht strukturelle Unterstützung. Denn Engagement allein schützt nicht vor Überlastung.

Die Befragung zeigt:

  • Burnout-Symptome treten deutlich häufiger auf als in anderen Berufsgruppen.
  • Der allgemeine Gesundheitszustand wird im Vergleich zur öffentlichen Verwaltung und zu anderen Leitungsberufen schlechter bewertet.
  • Viele Führungskräfte kommen krank zur Arbeit (Präsentismus) – aus Pflichtgefühl, aber auch, weil es niemanden gibt, der einspringt.

Gesundheitsförderung muss strukturell gedacht werden

Workshops zu Achtsamkeit oder Resilienz sind gut gemeint – greifen aber zu kurz. Gesundheit in Schulen ist keine individuelle Aufgabe, sondern eine strukturelle Herausforderung.

Was es braucht, sind:

  • Verlässliche Daten über Belastungen (z. B. über den COPSOQ-Fragebogen),
  • systematische Gefährdungsbeurteilungen,
  • Strategien zur Entlastung, z. B. in Verwaltung, Kommunikation, Rollenklarheit oder Vertretungskultur.

Nur so entsteht ein System, das nicht krank macht – sondern trägt.

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Schulentwicklung beginnt mit den Menschen

Wenn über Zukunftsfähigkeit von Schule gesprochen wird, geht es oft um Digitalisierung, Unterrichtsqualität oder Leistungsdaten. Doch all das ist zweitrangig, wenn die Menschen im System überfordert sind.

Wer Schulentwicklung ernst meint, muss mit der Frage beginnen:
Wie geht es denen, die Schule gestalten?

Die gute Nachricht: Es gibt Werkzeuge, um hier anzusetzen. Und es gibt Partner, die Schulen dabei begleiten.

ISH als Partner für gesunde Führung in Schulen

Das ISH unterstützt Schulen und Schulträger dabei, psychische Belastungen systematisch zu erfassen, sichtbar zu machen und darauf zu reagieren – mit Moderation, Schulentwicklung und Strategieberatung.

Sie möchten wissen, wie belastet Ihre Schule ist – und was Sie konkret tun können?
→ Dann sprechen Sie uns an. Wir begleiten Sie vom ersten Gespräch bis zur nachhaltigen Umsetzung.

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