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Die systemische 13 | Teil 5: Anlass vs. Anliegen im Coaching

coaching anlass vs anliegen auftragsklaerung

Teil 5: Anlass vs. Anliegen im Coaching: Klarheit in der Auftragsklärung

Eine Beitragsreihe von Dennis Sawatzki

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Einleitung: Anlass vs. Anliegen im Coaching – warum die Unterscheidung zentral ist

Ohne Veränderungswunsch kein Coaching! Dieser plakative Ausspruch soll Coaches dazu ermuntern, in der Auftragsklärung gründlich darauf zu achten, ob es ein Anliegen, mindestens jedoch einen Anlass zum Coaching gibt.

Der feine Unterschied: Anlass ≠ Anliegen

Der feine Unterschied zwischen Anlass und Anliegen besteht darin, dass es eine Situation oder Person braucht, die das Coaching veranlasst hat, selbst wenn das Anliegen des Coachees (also der Veränderungswunsch) zu diesem Zeitpunkt noch etwas nebulös sein sollte.

Selbstbestimmt oder geschickt? Beides ist zunächst zweitrangig

Somit ist es zunächst zweitrangig, ob der Coachee das Coaching selbstbestimmt aufsucht oder, z. B. von einer vorgesetzten Person, geschickt wurde.

Dreieckskontrakt & Rollenklärung: Wenn mehrere Parteien beteiligt sind

Selbstverständlich macht die Konstellation einen Unterschied, etwa in Form eines Dreieckskontraktes zwischen Coach, Coachee und Auftraggeber:in, in Bezug auf die Verschwiegenheit vs. Berichtslegung oder in punkto Veränderungsbereitschaft der Coachees. Doch auch in einem vorgegebenen Setting kann Freiraum entstehen. So können die Coachees zusammen mit ihren Coaches ein angemessenes und nützlich erscheinendes Anliegen herausarbeiten und hieraus ein konkretes Veränderungsziel ableiten. Dies kann bereits Teil der gemeinsamen Arbeit im Coaching-Prozess sein.

Wenn das Ziel nicht zum Coachee gehört: Ein typisches Risiko

Problematischer ist es, wenn der/die Vorgesetzte ein Coaching veranlasst und das Anliegen bzw. ein Veränderungsziel vorgibt, mit dem sich der/die Coachee nicht identifizieren kann. Hier liegt es in der Verantwortung der Coaches, sorgfältig zu prüfen, ob sie einen solchen Auftrag annehmen, ablehnen oder anpassen.

Praktische Reflexionsfragen: Anlass klären – Anliegen entwickeln

Hilfreiche Fragen zur Unterscheidung zwischen Anlass und Anliegen:

  • Anlass-Fragen (Auslöser klären) 𝗔𝗻𝗹𝗮𝘀𝘀: Wer oder was hat dich dazu veranlasst, heute hier zu sein? Gibt es aktuelle oder jüngere Ereignisse oder Erfahrungen, die dazu beigetragen haben?
  • Anliegen-Fragen (Veränderungswunsch klären) 𝗔𝗻𝗹𝗶𝗲𝗴𝗲𝗻: Nun bist du hier. Welches Anliegen bringst du mit, das du bearbeiten möchtest? Und wenn du noch kein konkretes Anliegen mitbringst: Wie könnte ein solches lauten, bei dem es dir lohnend erscheint, sich damit zu befassen?

Um wessen Anliegen handelt es sich? Ist es dein eigenes? Oder eines, das dir „mitgegeben“ wurde?

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