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Die systemische 13 | Teil 6: Prozess- vs. Ergebnisverantwortung

coaching prozess vs ergebnisverantwortung 2

Teil 6: Prozess- vs. Ergebnisverantwortung

Eine Beitragsreihe von Dennis Sawatzki

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Einleitung: Prozess- vs. Ergebnisverantwortung im Coaching

Mit der Aufgabe eines Coachings zur Prozessberatung – oder noch präziser: zur Prozessbegleitung – geht eine Prozessverantwortung einher. Die Coachees/Klient:innen hingegen tragen aufgrund ihrer eigenen Fachlichkeit und organisationalen Eingebundenheit die Ergebnisverantwortung.

Geteilte Verantwortung – aber nicht gleich verteilt

Die Verantwortung für den Erfolg oder Misserfolg eines Coachings wird daher geteilt – und dieser lässt sich nicht einzig an den Ergebnissen ablesen. Denn Coaching zielt auf die nachhaltige Entwicklung der Persönlichkeit im Sinne der „Selbst-, Sozial- und Systemkompetenz“ ab und nicht auf schnelle Lösungen und kurzfristigen Erfolg (DGfC, 2019, S. 1).

Wer trägt wofür Verantwortung?

Dennoch stellt sich die Frage nach der Verantwortungsverteilung immer wieder: Wer zeichnet für die Beziehungsqualität, für die Gesprächsführung, die Methodenwahl, die Zielorientierung und die Resultate eines Coachings verantwortlich? Der Coach oder der Coachee?

Systemische Perspektive: Sowohl als auch

Die verkürzte Antwort ist eine typisch systemische. Sie lautet: sowohl als auch. Denn natürlich steuern beide Parteien ihren Beitrag bei. Sie sind also beide für die Beziehungsgestaltung, die Kommunikation, den Methodeneinsatz, die Zielverfolgung und das Ergebnis zuständig. Und doch sind nicht beide gleichermaßen verantwortlich.

Die Rolle des Coaches: Prozess halten, Struktur geben

Im systemischen Coaching gilt der Grundsatz, dass wir als Coaches den Prozess im Blick haben, den roten Faden einweben, das Coaching-Ziel verfolgen, Struktur geben, Methodenvorschläge bereiten und anderweitige Interventionen anbieten. Wir helfen bei der Ressourcen- und #Lösungsorientierung und respektieren dabei das Tempo unseres Gegenübers.

Die Rolle des Coachees: Verantwortung für die Ergebnisse

Sein „Problem“ ist aber nicht unseres. Daher liefern wir auch nicht die Lösung, sondern unterstützen bei der Suche und Entwicklung von Lösungsansätzen und gangbaren Veränderungen.

Was am Ende zählt – und wovon es abhängt

Was am Ende eines Coaching-Prozesses oder einer einzelnen Sitzung das konkrete Ergebnis ist, inwieweit es nachhaltig wirksam ist, wie gut es in den Alltag des Coachees integriert werden kann – all das hängt wesentlich davon ab, wie sehr der Coachee sich einbringt, sich öffnet, seine „Hausaufgaben“ macht und bereit ist, etwas zu verändern. Daher 𝘬𝘢𝘯𝘯 die Ergebnisverantwortung gar nicht bei uns Coaches liegen.

Klare Verantwortungsabsprachen schaffen Transparenz

Es ist hilfreich, die Verteilung von Verantwortungen bereits zu Beginn des Coachings zu besprechen und ggf. auch zwischendurch daran zu erinnern. So entsteht Transparenz und wir gestalten ein realistisches Erwartungsmanagement.

Reflexionsimpuls

Worin liegen für dich in einem Coaching die Hauptunterschiede in der Verteilung von Verantwortung? Und auf welche anderen Kontexte (außerhalb eines klassischen Coachings) ließen sich diese gewinnbringend übertragen?

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